2014

"... aufgenommen in die Herrlichkeit!" 

- Konzertreihe zum 330. Todestag Johann Rosenmüllers (1617-1684)

Im September 2014 jährt sich zum 330. der Todestag Johann Rosenmüllers, des bedeutendsten mitteldeutschen Komponisten der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Dies nimmt das "Ensemble 1684" unter Leitung von Gewandhauschorleiter Gregor Meyer zum Anlass das weithin unbekannte Werk Rosenmüllers vorzustellen und einen Querschnitt seines Schaffens in einer kleinen Konzertreihe (7.-9.11.) zu Gehör zu bringen.

Der Titel des Programms ist eine Textzeile aus Rosenmüllers geistlichen Konzert "Kündlich groß ist das gottselige Geheimnis" und in mehrfacher Hinsicht wie geschaffen für den Anlass. Einerseits weist er daraufhin, dass der Komponist schon zu Lebzeiten - aber auch noch viele Jahre nach seinem Tode - hoch geschätzt und geachtet wurde. Es gibt kaum einen anderen deutschen Tonsetzer, dessen Werk über einen so langen Zeitraum kontinuierlich derart gelobt und rezipiert wurde. Angefangen von Heinrich Schütz in den 1640er Jahren bis noch zu Georg Philipp Telemann in den 1730ern reiht sich Eloge an Eloge. 


Der gewählte Titel baut zudem eine spannungsreiche Beziehung zu Max Klingers "Christus im Olymp" (Abb.  "Ensemble 1684" vor dem Gemälde) auf, vor welchem das Konzertprogramm am 9. November im Leipziger Bildermuseum in der Reihe "Muse um Bilder" erklingen wird.
Ebenso spannungsreich ist die Beziehung des Titels zum 25. Jahrestag der Mauer-Öffnung, sahen Viele in diesem geschichtsträchtigen Moment doch das Anbrechen einer neuen Herrlichkeit.

Biographische Informationen zu Rosenmüller sind spärlich. Im Vogtland geboren, studierte er ab 1640 in Leipzig Theologie und erhielt vermutlich bei Thomaskantor Tobias Michael eine fundierte musikalische Ausbildung. Ab 1642 übernahm er Chorleitungsfunktionen an der Thomasschule und begann seine Kompositionstätigkeit, was schließlich zur Anwartschaft auf das Thomaskantorat führte. Nach seiner Flucht aus der sächsischen Metropole (ursächlich war vermutlich seine Homosexualität) im Frühjahr 1655, wirkte er 1658-1682 in Venedig unter anderem am Markusdom und am Ospedale della Pietá als Vorvorgänger von Antonio Vivaldi. In der Lagunenstadt schuf Rosenmüller einen eigenen Stil, der melodische Schönheit und satztechnische Meisterschaft verband.

Ospedale della Pietá (public domain)

Rosenmüllers Kontakte nach Deutschland rissen jedoch nie völlig ab und so trat er zwei Jahre vor seinem Tod noch in die Dienste des Braunschweig-Wolfenbüttler Hofes. 

Der Komponist hinterlässt nahezu 300 Werke, meist Geistliche Konzerte in unterschiedlichen Besetzungen, von denen einige speziell für dieses Jubiläumsprogramm aus alten Manuskripten und Drucken spartiert und möglicherweise neuzeitlich erstaufgeführt werden. Es erklingen großbesetzte Psalmvertonungen und Instrumentalwerke aus der venezianischen Zeit ebenso, wie kleine geistliche Konzerte, die noch in Leipzig entstanden. Daneben und zum Vergleich sind Werke der zeitgleich wirkenden Thomaskantoren Sebastian Knüpfer und Johann Schelle zu hören.

Termine: 
07.11., 19 Uhr - Kirche des Diakoniewerks Halle
08.11., 20 Uhr - Ev. Kirche Delitzsch
09.11., 16 Uhr - Museum der Bildenden Künste Leipzig - Reihe "Muse um Bilder"

2012

Gemeinsames Konzert der Arcis-Vocalisten München und dem Vokalensemble diapasón aus Ravensburg

Auf ein spannendes Konzert dürfen sich die Hörer am 13.5. um 19 Uhr in der Evangelischen Stadtkirche Ravensburg freuen. Die Arcis-Vocalisten München unter Leitung von Professor Thomas Gropper und das Vokalensemble diapasón aus Ravensburg präsentieren dort geistliche Werke mit ungewöhnlicher Geschichte.

Auf dem Programm stehen die Musikalischen Exequien von Heinrich Schütz, Messe und Motette Dixit Maria von Hans Leo Hassler sowie die Messe für Doppelchor von Frank Martin.